Mehrwertmessung
18. November 2016

Mehrwertmessung

Aktuelles in Schwarz auf Weiß:

 

Bereits im letzten REHASAN Infobrief konnten Sie über die Neuerungen in unserem Online-Portal „rehasonanz.de“ lesen, dass wir durch eine sog. „Mehrwertmessung“ nun auch Nachhaltigkeit des Reha Erfolges im unmittelbaren Umfeld der Mutter initiieren und die Ergebnisse daraus messen wollen. Unter dem Stichwort „Reha und dann?“ soll der Fokus vom Patienten (Mutter / Vater) auf das Familienumfeld, vor allem die zur Familie gehörigen Kinder, ausgeweitet werden.

 

In seinem Statement zur Entwicklung des Ausgangsgedankens zur Mehrwertmessung beschreibt Ärztliche Direktor unserer AOK-Klinik Rügen Herr Dr. Udo Gesser diesen Zusammenhang ganz treffend:

 

„Kinder rauchender Eltern rauchen häufiger und Kinder adipöser Eltern sind häufiger übergewichtig bzw. adipös als andere. Dies sind Fakten, die schlaglichtartig die generationenübergreifende Weitergabe von gesundheitsrelevantem Verhalten und -Risiken beleuchten. Viele Untersuchungen aus jüngerer Zeit zu Genetik und Epigenetik zeigen zunehmend, dass ererbte Faktoren dabei eine gewisse Rolle spielen.

 

Unverändert gilt jedoch trotzdem, dass nichts unser Gesundheitsverhalten und –Handeln nachhaltiger prägt als das, was wir unbewusst in der Zeit unserer Kindheit an Einstellungen und Verhaltensmustern von unseren Eltern oder anderen wichtigen Bezugspersonen übernehmen.

„Lernen am Modell, Beobachtungslernen bzw. Nachahmungslernen“ sind die Fachbegriffe hierfür.

 

Die ermutigenden Langzeiteffekte in der Behandlung von Adipositas und schwerem Übergewicht im Rahmen von Mutter/Vater-Kuren sowie einer sich anschließenden einjährigen internetbasierten, ärztlichen Nachbetreuung mit dem Nachsorgeportal rehasonanz.de lassen vermuten, dass ich auf der Basis diese Modells ebenfalls positive Aspekte im Sinne von Ernährungsumstellung, vermehrter Bewegung und in der Folge Gewichtsreduktion, auch für übergewichtige bzw. adipöse Kinder ergeben.“

 

Über ihren eigenen, persönlichen Nutzen aus der Reha Maßnahme hinaus übt demnach die Mutter, in ihrer  unverändert zentralen Rolle als Gesundheitsmanagerin der Familie, ganz erheblichen Einfluss auf das Einkaufs- und Ernährungsverhalten ihres familiären Umfeldes aus. Dieser kann einen zusätzlichen, positiven Erfolg bewirken, der über das von der REHASAN-Gruppe entwickelte Ergänzungstool „Mehrwertmessung“ nachgewiesen werden kann.

 

„Das konkrete Vorgehen gestaltet sich wie folgt:

 

Mütter bzw. Väter mit der Indikation Adipositas oder schweres Übergewicht erhalten im Rahmen eines leitlinienorientierten Behandlungsprogramms im Rahmen Ihrer Kur Wege zur erfolgreichen Gewichtsreduktion aufgezeigt. Für ein Jahr im Anschluss an die Kur erfolgt dann die internetbasierte rehasonanz.de Nachsorge.

Liegt bei den Kindern Übergewicht oder Adipositas vor, so wird in der Kur neben kinderspezifischer Ernährungsberatung und Bewegungstherapie ebenfalls die Aufnahme in die rehasonanz.de Nachsorge angeboten.

 

Im Rahmen des online-Tagebuches des persönlichen rehasonanz.de Portals von Mutter bzw. Vater erfolgen dann zusätzlich wöchentliche Überprüfungen zielorientierter, kinderspezifischer Wegpunkte zur Gewichtsreduktion. Die vierteljährliche Messung von Größe und Gewicht des Kindes sowie Rückmeldung dieser und ergänzender Parameter zu Medienkonsum, Ernährungs- und Bewegungsverhalten an das rehasonanaz.de-Team, bilden die Grundlage zur Messung der angestrebten Effekte.

 

Mit dieser sogenannten „Mehrwertmessung“ existiert damit erstmalig ein Tool, mit dem Übertragungseffekte nachhaltiger Behandlungserfolge von Müttern und Vätern in Sachen  Gewichtsreduktion auf ebenfalls betroffene Kinder kontinuierlich dargestellt und in Form einer „intention – to – treat“ Analyse ausgewertet werden können“, so Herr Dr. Gesser.